Der Grüne Star (Glaukom) ist die häufigste Erkrankung des Sehnervs. Durch einen zu hohen Augeninnendruck oder einer Durchblutungsstörung sterben dabei langsam die Nervenfasern ab. Die Folge sind Ausfälle im Gesichtsfeld, zunächst am Rand, später fortschreitend zum Zentrum.
Was das Glaukom besonders gefährlich macht, ist der anfangs fast symptomfreie, schleichende Krankheitsverlauf, der lange Zeit für den Patienten völlig unbemerkt fortschreitet, aber im späteren Stadium zum Verlust von Nervenzellen der Netzhaut und zu einer erheblichen Schädigung des Sehnervs führen kann. In Deutschland ist das Glaukom bereits die häufigste Erblindungsursache bei Menschen vor dem 60. Lebensjahr. Rund 500.000 Deutsche leiden an einem erhöhten Augeninnendruck, jedem zehnten Betroffenen droht dabei die Erblindung.
Beispiel für das Sichtfeld beim Glaukom (symbolische Darstellung)
Typisch für die späten Stadien einer Glaukomerkrankung sind punkt- oder bogenförmige Ausfälle im Gesichtsfeld, die sich anfangs auf den Randbereich beschränken.
Mit Fortschreiten der Krankheit kann es zu großflächigen Ausfällen kommen, die letztlich nur noch eine Sehleistung im zentralen Bereich zulassen oder zu einer vollständigen Erblindung führen. Im Frühstadium werden diese Gesichtsfeldausfälle häufig durch das Gehirn kompensiert und können nur durch eine augenärztliche Untersuchung erkannt werden. Daher ist es umso wichtiger eine regelmäßige Kontrolle von Augeninnendruck, Gesichtsfeld und dem Zustand der Sehnerven durch einen Augenarzt durchführen zu lassen.
In unseren Praxen bieten wir eine hochmoderne Diagnostik zur Früherkennung und Verlaufsbeurteilung eines Glaukoms an. Wir prüfen u. a., ob bei Ihnen Gesichtsfeldausfälle vorliegen (Perimetrie), messen Ihren Augeninnendruck sowie die Hornhautdicke und können Schädigungen des Sehnerven mit der äußerst sensitiven Nervenfaserschichtanalyse beurteilen.
In aller Regel wird ein Glaukom zunächst medikamentös mit Augentropfen behandelt, die den Augendruck senken. Vielen Patienten kann damit geholfen werden.
Wenn die Behandlung mit Augentropfen nicht ausreichend oder die Anwendung schwierig ist, haben wir zusätzlich die Möglichkeit mit Hilfe von Laser oder Operationstechniken den Augeninnendruck zu senken.
Der innovative durch unsere Augenärzte eingesetzte iStent ist das derzeit kleinste medizinische Implantat beim Menschen. Es ist kaum 0,5 mm lang und 0,25 mm breit. Die winzigen Implantate werden von innen über selbstabdichtende Mikroinzisionen in den Abflusskanal (Schlemm’scher Kanal) eingesetzt. Das ganze passiert völlig nahtfrei. Mithilfe von iStents kann das Kammerwasser besser abfließen und der Augeninnendruck wird gesenkt. Da keine Bindehautwunde nötig ist, hinterlässt der Eingriff kein Fremdkörpergefühl und ist ideal mit der Operation des grauen Stars kombinierbar. Seit der Einführung des iStent im Injektor 2012 wurden weltweit mehr als 500.000 der Mikro-Bypass-Stents implantiert. In vielen Fällen die optimale Lösung für Glaukompatienten mit weniger hohem Druckniveau:
Bei Unverträglichkeit oder Nebenwirkungen wie roten oder trockenen Augen durch Glaukomtropfen
Wenn die Augeninnendrucksenkung durch Tropfen oder Medikamente nicht ausreichend ist
Bei Schwierigkeiten bei Anwendung oder Einhaltung des verordneten Tropfschemas
Senkung oder Minimierung der Medikamentenbelastung
Implantation mit kurzer Eingriffszeit
Rasche Rehabilitation ohne lange Nachbehandlungszeit post-operativ
Effektivität und Sicherheit: Über 200.000 erfolgreiche Implantationen mit der iStent-Technologie und Referenzen aus zahlreichen wissenschaftlichen Studien, die sowohl die Sicherheit als auch Effektivität der Augeninnendrucksenkung nachweisen
Ein iStent: nur 0,36 mm hoch 0,23 mm breit
Die Kanaloplastik ist eine neu entwickelte, minimal-invasive Technik zur operativen Behandlung des Glaukoms. Bei der Kanaloplastik wird der natürliche Abflusskanal des Auges mit einem speziellen Mikrokatheter erweitert. Damit verbessert sich der natürliche Abfluss des Augenwassers.Das innovative eingesetzte XEN-Gel-Implantat ist das kleinste Drainageröhrchen, das angewendet wird, wenn die natürlichen Abflusswege des Auges nicht mehr funktionieren. Auch dieses Kollagenröhrchen wird von innen durch selbstabdichtende Mikroschnitte vom Kammerwinkel unter die Bindehaut implantiert. Es bewirkt eine Senkung des Augendrucks, weil das überschüssige Kammerwasser aus der vorderen Augenkammer durch das Röhrchen unter die Bindehaut fließen kann.
Seine Wirkung ist der einer klassischen Trabekulektomie (Filteroperation) vergleichbar, ohne dass jedoch die Bindehaut eröffnet werden muss. Daher sind die Beschwerden nach der Operation deutlich geringer und das Auge heilt schneller. Die Implantation ist an Augen mit natürlicher Linse ebenso möglich wie nach einer Kataraktoperation.
In vielen Fällen die optimale Lösung für Glaukompatienten mit höherem Druckniveau:
Bei Unverträglichkeit oder Nebenwirkungen wie roten oder trockenen Augen durch Glaukomtropfen
Bei Schwierigkeiten bei der Anwendung der Glaukomtropfen oder Einhaltung des verordneten Tropfschemas
Wenn die Augeninnendrucksenkung durch Tropfen oder Medikamente nicht ausreichend ist
Senkung oder Minimierung der Medikamentenbelastung
Implantation mit kurzer Eingriffszeit
Effektivität und Sicherheit: Rund 95% der Patienten erreichen nach einer XEN-Gel-Implantation eine ausreichende Drucksenkung ohne weitere Tropftherapie
Höhere mögliche Augeninnendrucksenkung bei allerdings längerer Nachbetreuungszeit
Ansicht eines Xen-Gel-Implantats
Wenn ein weit fortgeschrittenes Glaukom vorliegt, ist die Trabekulektomie des Auges in fast allen Fällen das geeignete Mittel. Die meisten Glaukome können durch eine Trabekulektomie erfolgreich behandelt werden.
Die Trabekulektomie ist bis heute die Standardoperation beim chronischen oder Offenwinkelglaukom. Bei dieser Operation wird ein neuer, künstlicher Abfluss für das überschüssige Kammerwasser unter der Bindehaut geschaffen, dadurch entsteht eine Art Druckventil: Wenn der Augeninnendruck zu groß wird, kann Kammerwasser abfließen und der Druck sinkt wieder, bevor der Sehnerv weiter geschädigt wird.
Bei der Selektiven Laser Trabekuloplastik (SLT) handelt es sich um ein modernes, schonendes Laserverfahren bei dem durch Laserherde, die in das Trabekelnetzwerk (Halteapparat der Iris) gesetzt werden, eine Verbesserung des Kammerabflusses erreicht wird.
Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung ambulant durchgeführt und ist für den Patienten meist völlig schmerzfrei.
Die Laser-Iridektomie dient ausschließlich zum Ausgleich von Druckdifferenzen zwischen der vorderen und hinteren Augenkammer (z.B. beim akuten Winkelblockglaukom).
Die Druckdifferenz wird beseitigt, indem mit einem Laser ein winziges Loch in den Rand der Regenbogenhaut gebracht wird.